Pränataldiagnostik
Kaum eine medizinische Diagnostik ist so umstritten, so heiß umkämpft wie die Pränataldiagnostik der Frauenheilkunde. Denn sie kann Segen und Fluch in gleichem Maße sein. Vehemente Abtreibungsgegener wettern gegen Befürworter – alle Seiten versuchen an dir zu zerren und du stehst in der Mitte: Eine schwangere Frau, die sich ein Baby wünscht. Doch in den meisten Fällen muss man heute diesen Satz erweitern:
Jede schwangere Frau wünscht sich ein gesundes Baby.
Dabei stellen wir fest: Natürlich wünscht sich niemand willentlich ein krankes oder behindertes Baby. Doch wie verhält es sich mit einer Frau, die jahrelang und eventuell unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit, vielleicht ihrer Ehe oder Partnerschaft darum gekämpft hat, schwanger zu werden? Die vielleicht nicht mehr die allerjüngste ist. Für die es vielleicht das einzige Kind sein könnte. Es sind Fragen, die nicht mehr medizinisch, sondern ethisch sind.
Mithilfe der Pränataldiagnostik ist es heute möglich, viele Krankheiten und erbliche Störungen bereits im Mutterleib und vor der Geburt eines Babys festzustellen. Oder zumindest das Risiko grob einzuschätzen. Die Bandbreite moderner Frauenheilkunde reicht vom Ultraschall über Fruchtwasserproben bis hin zu komplexen genetischen Untersuchungen.
Dabei stellt sich für eine schwangere Frau heute zuallererst folgende Fragen:
Möchte ich wissen, ob mein Baby eine angeborene Erkrankung oder Behinderung hat?
Kann und möchte ich damit leben? Weil ich mir vielleicht schon sehr lange ein eigenes Kind gewünscht habe? Oder kann ich mir ein Leben mit einem vielleicht behinderten Kind auf keinen Fall vorstellen. Würde ich mein Kind abtreiben können? Es sind in der Tat keine einfachen Fragen. Sondern solche, deren Antworten das eigene Leben oder das deiner Familie für immer verändern könnten. Dennoch solltest du sie dir stellen, bevor du dich zu einer Untersuchung entscheidest. Denn je invasiver, also verletzender die Optionen werden, desto größer werden auch die potenziellen Gefahren der Diagnostik: Bei der Punktion beispielsweise beträgt das Risiko eine anschließenden, daraus resultierenden Fehlgeburt zwischen 1-5 Prozent.
Wie zeigt sich eine Erkrankung meines Babys im Mutterleib?
Nicht jede Krankheit zeigt sich bereits in der Schwangerschaft. Häufig führen ungewöhnliche Ergebnisse bei Ultraschalluntersuchungen zu ersten Zweifeln: Ist mein Kind gesund? Weitere Anhaltspunkte geben beispielsweise die Menge an Fruchtwasser. Diese sollte gegen Ende der Schwangerschaft rund einen Liter betragen. Ist es deutlich mehr oder weniger, kann die Ursache an einer Fehlbildung oder Erkrankung deines Babys liegen.
Gerade die Größe und die Gewichtsentwicklung können auf Störungen hindeuten. Ist dein Kind bedeutend zu klein oder zu untergewichtig, kann dies ein weiterer Hinweis sein und sollte überprüft werden. Natürlich kann schlicht die Veranlagung der Grund sein: Bist du oder der Vater des Babys besonders klein, groß, dick oder dünn? Dann könnte auch dein Baby von der Norm abweichen.
Mehren sich die Hinweise auf eine Erkrankung, spricht dein Arzt mit dir über weitere diagnostische Möglichkeiten: Feinultraschall, Gewebeproben, Fruchtwasseruntersuchungen oder spezielle genetische Tests.
Welche Krankheiten können schon in der Schwangerschaft erkannt werden?
Einige Erkrankungen zeigen sich wie oben beschrieben bereits durch meist im Ultraschall sichtbare Veränderungen. Welche dies sind und was sie bewirken, liest du in den einzelnen, speziellen MamiWiki Beiträgen:
- Trisomie 21 (Down-Syndrom)
- Turner-Syndrom
- Zytomegalie Virus
Dieser Beitrag ersetzt weder einen Arztbesuch, noch stellt er eine Behandlungsempfehlung dar. Er dient lediglich der Information.
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