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Masern

Masern

Masern zählen zu den mit Abstand gefährlichsten, hoch ansteckenden Infektionen. De facto steckt sich jeder mit dem Virus an, der damit in Kontakt kommt. Das so genannte Morbilli Virus verursacht die Erkrankung. Früher galten die Masern als klassische Kinderkrankheit. Denn bevor es eine wirksame Schutzimpfung gab, musste die Infektion fast jedes Kind durchstehen. Heutzutage trifft sie hingegen auch nicht geimpfte, vor allem junge Erwachsene und junge Eltern. Mit oftmals sehr schwer wiegenden Komplikationen.

Kommt es zu einer Infektion, beschäftigt das Masern Virus das Abwehrsystem so intensiv, dass es sich nicht mehr der Abwehr anderer Erkrankungen widmen kann. Es resultiert eine Immunschwäche. Im Rahmen dieser Immunschwäche drohen Gehirnentzündungen, schwere Ohrenentzündungen und Lungenentzündung. Diese Folgeerkrankungen können genau wie das Virus an sich, lebensbedrohlich sein.

Selbst bei Infizierten mit starkem Immunsystem fürchten Ärzte eine seltene, tödliche Komplikation: Noch Jahre nach einer Maserninfektion kann es zur so genannten Subakuten Sklerosierenden Panencephalitis (SSPE) kommen. Diese tritt nach durchschnittlich sieben Jahren auf und zeigt sich in Form einer schweren Entzündung des Gehirns und trotz modernster Medizin immer tödlich endet. Die Erkrankung trifft vor allem Jungen im Alter zwischen 8 und 11 Jahren. Sie beginnt mit einer Demenz, gefolgt von epileptischen Anfällen und endet im Koma.


Warum kommen die Masern aktuell zurück?

Als in den Köpfen der Menschen die Schwere der Masern noch allgegenwärtig war, war die Bereitschaft, das eigene Kind und sich selbst impfen zu lassen sehr hoch. Dadurch war der Impfschutz nach der Einführung der Schutzimpfung weit verbreitet und die Krankheit beinahe ausgerottet. Das Stichwort hieß in diesem Fall Herdenschutz: Durch die Masse an Geimpften wurden auch Impfversager oder Babys geschützt, die sich aufgrund ihres Alters noch nicht impfen lassen konnten.

Impfmüdigkeit lässt Masern siegen

Durch die gute Impfquote traten in den 1990er und 2000er Jahren seltener Masern in den Augen der Öffentlichkeit auf. Viele glaubten irrtümlich, die Krankheit sei mittlerweile selten oder tatsächlich ausgerottet. Deswegen sank die Impfquote deutlich ab. Das Virus konnte nun bei Ausbruch wieder viele Menschen anstecken und so wieder zurück kehren. Heutzutage treffen Masern nicht nur ungeimpfte Kinder mit voller Härte, sondern auch viele jüngere Erwachsene und Eltern, die schon bereits nicht mehr geimpft wurden. Am allerschlimmsten trifft es Menschen, die sich aufgrund einer schweren Krankheit, Schwangerschaft oder ihres Alters noch nicht impfen lassen können: Babys. Denn vor dem ersten Geburtstag wird nicht gegen Masern geimpft. Doch Geschwister, Eltern oder auch völlig Unbekannte können das hoch ansteckende Virus übertragen. Mit lebensbedrohlichen Folgen für das anfällige Baby. Deswegen gilt es zur Zeit, den eigenen Impfpass genau zu überprüfen.

Im Ausland gibt es noch Masern Ausbrüche

Ein weiterer Punkt ist die Reisebegeisterung ins Ausland und Globalisierung. Zwar ist in Deutschland die Masern Impfquote verhältnismäßig gut; in anderen Ländern, gerade Urlaubs- und Entwicklungsländern hingegen, ist die Bevölkerung nicht ausreichend geimpft. Es droht also eine Ansteckung. Oder die Masern werden beispielsweise ungewollt über Flugreisen nach Deutschland verschleppt.

Wie prüfe ich meinen Impfpass auf Masern:

Ist dort eine Impfung gegen Masern (meist als MMR bzw. Maser-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung) eingetragen? Hat man zwei Impfungen erhalten? Denn neuere Studien zeigen, dass eine zweimalige Impfung sicherer gegen eine Ansteckung oder ungewollte Verbreitung der Krankheit schützt.

Der Hausarzt überprüft jederzeit den Impfstatus kostenlos. Ebenso sind die Impfungen für alle kostenfrei.

Wann wird gegen Masern geimpft?

Im Regelfall empfiehlt sich die erste Impfung deines Kindes mit 12 Monaten in Form eines Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Die kannst du direkt bei der Vorsorgeuntersuchung U6 erhalten und sparst somit einen separaten Termin beim Kinderarzt. Anschließend erfolgt eine weitere Impfung etwa vier Wochen nach der Erstimpfung bzw. zwischen dem 15-23 Lebensmonat. Nach der zweiten Impfung zeigen 99 Prozent der Kinder einen lebenslangen Schutz gegen Masern. Eine Auffrischung ist dann nicht mehr notwendig.

KITA und Masern = früher impfen

Soll dein Baby in eine KITA oder Tageseinrichtung gehen? Dann ist es sinnvoll eine Impfung gegen Masern bereits mit neun Monaten zu erwägen, um es sofort gegen die Krankheit zu schützen.

Alle nach 1970 geborenen Erwachsenen

Alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, sollten ihren Impfpass prüfen. Ist der Impfstatus uneindeutig oder fehlt, wird dringend zu einer Grundimpfung gegen Masern geraten. Erwachsene, die nur eine Impfung erhalten haben, können den vollständigen Schutz durch eine zweite Impfung gewährleisten.

Impfen in der Schwangerschaft & Stillzeit

Bei der Masern Impfung handelt es sich um eine Lebendimpfung. In der Schwangerschaft sind diese nicht erlaubt. Aus diesem Grund ist es ratsam, mindestens zwei Monate vor einer gewünschten Schwangerschaft den Impfpass zu checken und eventuell aufzufrischen oder die Grundimmunisierung durchzuführen. So bist du und dein ungeborenes Baby sicher geschützt.

Was steckt im Masern Impfstoff?

Der Masern Impfstoff enthält ein abgeschwächtes Virus. Er ist also eine so genannte Lebendimpfung. Das Abwehrsystem deines Kindes kann das abgeschwächte Virus abwehren und lernt dabei genau wie bei einer Maserninfektion wie es in Zukunft eine Ansteckung verhindern kann. Die Zellen, die dein Kind durch die Impfung bildet, schlafen lebenslang im Körper und können bei einer Ansteckung sofort aktiviert werden. Dadurch ist dein Kind geschützt und erkrankt nicht.

Impfreaktion und Nebenwirkungen

Wie bei jeder Impfung kann es zu so genannten lokalen Impfreaktionen kommen. Diese sind in der Regel harmlose Hauterscheinungen wie eine Rötung, Schwellung und Schmerzempfindlichkeit an der Einstichstelle. Diese geht nach einer Woche wieder zurück.

Da es sich bei der Masernimpfung um ein lebendiges Virus handelt, SOLL der Körper des Geimpften darauf reagieren. Das bedeutet, dass dein Kind in der Regel nach der Impfung eine leichte Form der Infektion durchlebt. Es kommt zu Fieber, Abgeschlagenheit und in seltenen Fällen einem leichten Masern ähnlichen Hautausschlag. Dies ist völlig normal und nicht gefährlich. Es zeigt, dass der Körper deines Kindes mit dem Virus arbeitet und intensiv lernt.

Wie verläuft eine Masern Infektion? Wie erkenne ich Masern?

Die erste Frage lautet: Bist du oder dein Kind geimpft? Wenn ja, macht das eine Infektion nahezu absolut unwahrscheinlich. Wenn nein, dann treten bei einer Ansteckung mit Masern meist folgende klassische Erscheinungen auf.

Ansteckung (Inkubationszeit):

Nach einer Ansteckung vergehen in der Regel 8-10 Tage bis erste Anzeichen auf eine Infektion auftreten. Das Verheerende: Jetzt beginnt bereits die Phase, in der andere angesteckt werden können.

1. Masern Stadium (katarrhalisches Stadium bzw. Prodromalstadium):

Das erste Masern Stadium kann einem stärkeren grippalen Infekt oder einer Erkältung stark ähneln und wird oft als solche verkannt.

  • Fieber
  • bellender Husten
  • Schnupfen
  • Bindehautreizung oder Bindehautentzündung
  • Lichtscheu bzw. Abneigung gegen Licht
  • Veränderungen der Schleimhäute (Enanthem)
  • kalkartige Spritzer an der inneren Wangenschleimhaut (Koplik-Flecken)

Entfieberung:

Nach dem ersten Stadium der Masern sinkt das Fieber kurzfristig. Der Zustand des Erkrankten scheint sich zu bessern.

2. Masern Stadium (Exanthemstadium):

  • großfleckiger Hautausschlag (Exanthem), meist beginnend hinter den Ohren
  • dann Hautausschlag am gesamten Körper
  • hohes Fieber
  • schweres Krankheitsgefühl
  • starke Schwellung der Lymphknoten am gesamten Körper
  • zum Teil Durchfall

Kann ich mich nachträglich gegen Masern schützen?

Am sichersten ist und bleibt eine Impfung. Ist der Impfstatus jedoch nicht sicher feststellbar oder nicht vorhanden, eine Ansteckung aber sehr wahrscheinlich, gibt es die nachfolgend genannten Möglichkeiten.


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Weiterführende Fachliteratur: Robert-Koch-Institut, Stichwort Masern

Dieser Beitrag ersetzt weder einen Arztbesuch, noch stellt er eine Behandlungsempfehlung dar. Er dient lediglich der Information.  

 

 

 

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