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MamiWiki Diabetes Diabetische Embryopathie
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Diabetische Embryopathie

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Diabetische Embryopathie

Unter einer diabetischen Embryopathie versteht man Entwicklungsstörungen eines Babys durch einen erhöhten mütterlichen Blutzucker als Embryo im Mutterleib – also ganz zu Beginn deiner Schwangerschaft in den ersten acht Wochen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die zu hohen Blutzuckerwerte in deinem Blut schon vor der Schwangerschaft bestanden (beispielsweise bei Diabetes mellitus) oder erst in der Schwangerschaft neu aufgetreten sind (Gestationsdiabetes). Einen erhöhten Blutzuckerspiegel nennt man fachsprachlich Hyperglykämie.

Fakt ist, dass ein zu hoher Blutzuckerspiegel im mütterlichen Blut deinem Kind schadet. Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr Organe werden geschädigt und desto größer ist das Risiko für eine Schädigung.

Wie groß ist das Risiko, dass mein Baby an einer diabetischen Embryopathie erkrankt?

Das Risiko, dass dein Baby Folgen des zu hohen Blutzuckerspiegels in deinem Blut davon trägt, steigt linear mit der Höhe deines Blutzuckers an. Hast du also sehr häufig stark erhöhte Blutzuckerwerte, steigt auch die Gefahr, dass dein Baby daran Schaden nimmt. Vor allem sind erhöhte Blutzuckerwerte rund um die Befruchtung gefährlich.

Nüchternblutzucker als erster Anhaltspunkt

Es gibt zwei gängige Methoden, einen erhöhten Blutzucker zu bestimmen: Der Nüchternblutzucker in einer Blutkontrolle verrät, wie hoch dein Blutzuckerspiegel zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Er ist abhängig von der letzten Nahrungsaufnahme, die mindestens 6 Stunden zurück liegen sollte, damit der Wert nicht verfälscht wird.

Normalerweise sollte dein Nüchternblutzucker unter 100 liegen. Als abnorme, als nicht normale Glukosetoleranz bezeichnet man bereits Werte zwischen 100-125. Steigt er über 126 an und du bist nüchtern, spricht dies für einen Diabetes mellitus.

Langzeitwert HbA1c verrät das Risiko

Es gibt jedoch einen sicheren Langzeitwert: Der so genannte HbA1c-Wert verrät, wie hoch dein Blutzuckerspiegel in den vergangenen drei Monaten war. Normalerweise sollte er bei Gesunden unter 5,57 mg/dl liegen. Steigt er über diesen Wert, spricht man bereits von einem gestörten Blutzuckerspiegel beziehungsweise einem Prädiabtes. Steigt er über 6,5 mg/dl an, sollte dies schnellst möglich abgeklärt werden, denn dies spricht für einen Diabetes mellitus.

Erhältst du bereits wegen eines Diabetes eine Therapie, sollte der HbA1c-Wert möglichst nicht über 6,5 mg/dl steigen. Zudem ist das gängigste, orale Medikament mit dem Inhaltsstoff Metformin in der Schwangerschaft zur Zeit nicht zugelassen. Zwar zeigten sich in einer aktuellen Studie genauso wenig Nebenwirkungen unter einer Metformin- wie unter einer Insulintherapie, dennoch reicht die Studienlage derzeit nicht aus, um wirklich sicher zu gehen, ob Metformin ungefährlich ist. Bist du also schwanger, sprich direkt mit deinem Frauenarzt über deinen Diabetes. Dieser wird die Behandlung während der Schwangerschaft auf Insulin umstellen.

Welche Erkrankungen entstehen durch eine diabetische Fethopathie?

Der hohe mütterliche Blutzucker schadet nicht ein charakteristisches Organ. Vielmehr nehmen unspezifische Störungen bei Kindern von Müttern mit hohem Blutzucker zu. Dies betrifft vor allem folgende Erkrankungen:

  • Neuralrohrdefekte (v.a. Spina bifida) – angeborene Fehlbildungen des Rückenmarks oder des Gehirns
  • Herzfehler
  • Vorwölbung von Darm durch den Bauchnabel (Omphalozelen)
  • Skelettfehlbildungen
  • Fehlbildungen der Niere und der Harnwege

Zudem steigt durch die erhöhte Zahl der Fehlbildungen die Wahrscheinlichkeit, dass dein Baby am Ende der Schwangerschaft oder in der ersten Lebenswoche versterben könnte.

Wie kann ich einen Diabetes in der Schwangerschaft behandeln?

Über den genauen Hintergrund und die Behandlungsmöglichkeiten erfährst du mehr im MamiWiki Schwangerschaftsdiabetes.


Weiterführende Fachliteratur: Ärzte Zeitung „Metformin in der Schwangerschaft„, AWMF Leitlinie „Betreuung von Neugeborenen diabetischer Mütter“

Dieser Beitrag ersetzt weder einen Arztbesuch, noch stellt er eine Behandlungsempfehlung dar. Er dient lediglich der Information.  


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