Cardiotokographie (CTG)
+
Die Cardiotokographie (oder Kardiotokographie) wird kurz als CTG abgekürzt. Gleichzeitig mit den mütterlichen Wehen zeichnet ein CTG die kindliche Herzfrequenz, den Herzschlag deines Babys auf. Mithilfe eines CTG kann also beurteilt werden, wie sich die Herzaktion deines Babys während einer Wehe oder in Ruhe verändert.
Für ein CTG musst du keine Wehen haben. Ein CTG zeichnet den Herzschlag und die Bewegungen deines Kindes auch ohne begleitende Wehentätigkeit auf. Durch ein CTG lässt sich jedoch ebenfalls beurteilen, ob du vorzeitige Wehen hast.
Ein CTG wird meist bereits während der Aufzeichnung parallel auf einem fortlaufenden Papierstreifen ausgedruckt. Dieser Ausdruck kann dann aufbewahrt und zu einem späteren Zeitpunkt mit anderen CTG Aufzeichnungen verglichen werden.
+
Wie sollte ein CTG aussehen?
Ein CTG sieht für Laien meist aus wie ein wildes Strichegekritzel in mehreren Ebenen. Doch es stecken in Wirklichkeit mehrere Messungen dahinter, welche Parameter von der Mutter wie vom Kind festhalten. Diese erklärt dir MamiWiki im Folgenden ausführlich.
+
Die Schwingung der Herzfrequenz deines Babys im CTG
Das CTG misst mit der obersten, gezackten Linie die Herzfrequenz deines Kindes, sprich wie oft das Herz zu diesem genauen Zeitpunkt schlägt. Da die Herzfrequenz schwankt, zackelt die Linie meist munter auf und ab. Eine normale Herzaktion sollte recht breite Zacken haben, dies ist ein gutes Zeichen. Fachsprachlich werden die Schwankungen Oszillation, Bandbreite oder Variabilität genannt. Sie zeigt, dass dein Baby gut mit unterschiedlichen Situationen umgehen kann. Verschwinden hingegen die Zacken nahezu vollständig (veraltet und heute noch vereinzelt nannte man dies „eingeengt“ oder „undulatorisch„), sehen sie wie niedrige Wellen aus (fachsprachlich: „silent„) oder schwingen sie extrem ausladend (fachsprachlich vereinzelt „saltatorisch“), deutet dies auf eine ernstzunehmende, eventuell krankhafte Veränderung hin und sollte ärztlich überprüft werden.
Doch alles in allem sollte die Herzfrequenz eines gesunden, normal entwickelten Kindes innerhalb der so genannten Baseline schwanken. Diese bezeichnet fachsprachlich einen Bereich zwischen 110 und 160 Schlägen pro Minute und sollte mindestens 5-10 Minuten aufgezeichnet werden.
Da das wachsende Nervensystem deines Babys auch die Herzfrequenz beeinflusst, sinkt gegen Ende der Schwangerschaft die durchschnittliche Herzschlagzahl pro Minute gegenüber CTG Aufzeichnungen, die in der Schwangerschaft weiter zurückliegen. Dies ist aber eine völlig normale und nicht krankhafte Veränderung.
+
Wie schnell sollte das Herz meines Babys im CTG schlagen?
Wie oben beschrieben, sollte eine gesunde Herzfrequenz eines Babys im Mutterleib zwischen 110 und maximal 160 Schlägen pro Minute betragen. Bereits über 150 Schläge pro Minute sprechen jedoch einzelne geburtshilfliche Fachgesellschaften von einer beginnenden Tachykardie, einem beschleunigten Herzschlag. Eine kindliche Tachykardie unterteilt sich nochmals in eine:
- leichte Tachykardie mit 151-170 Schlägen pro Minute
- schwere Tachykardie von über 170 Schlägen pro Minute
Was bedeutet ein beschleunigter Herzschlag im CTG für mein Kind?
Wenn das Herz deines Babys schneller schlägt, bedeutet dies, dass es mehr Sauerstoff benötigt. Als häufige Auslöser dafür kommen mütterliche Erschöpfung, starker Durst (Dehydratation) oder starker Hunger (Ketose) der Mutter in Frage. Möglich ist zudem eine beginnende Entzündung der Eihäute. Mehr dazu erfährst du im MamiWiki Amnioninfektion.
Wenn das Herz deines Babys im CTG zu langsam schlägt:
Manchmal schlägt das Herz deines Babys zu langsam. Dies nennt sich fachsprachlich Bradykardie. Als Bradykardie zählt ein Herzschlag von weniger als 110 Schlägen pro Minute. Eine kindliche Bradykardie unterteilt sich nochmals in eine:
- leichte Bradykardie mit 100-109 Schlägen pro Minute
- schwere Bradykardie von weniger als 100 Schlägen pro Minute
Was bedeutet ein verlangsamter Herzschlag im CTG für mein Kind?
Eine plötzlich auftretende schwere Bradykardie kann für ein kurzzeitiges Unvermögen des Herzens deines Babys sprechen und stellen eine abklärungsbedürftigeTatsache dar. Das kurzzeitige Versagen der Pumpleistung des kindlichen Herzens folgt aus einem akuten, deutlichen Sauerstoffmangel, an dass sich dein Kind nicht anpassen kann.
Ansonsten gibt es Medikamente, die beim Kind einen verlangsamten Herzrhythmus auslösen. Unterzuckerung der Mutter (Hypoglykämie) stellt ebenfalls eine Ursache dar. Als seltene Gründe kommen noch eine Infektion mit Zytomegalie (CMV) in Betracht. Mehr dazu liest du im MamiWiki Beitrag „Zytomegalie„.
Noch Fragen offen? Schreib uns:
[contact-form][contact-field label=’Name‘ type=’name‘ required=’1’/][contact-field label=’E-Mail‘ type=’email‘ required=’1’/][contact-field label=’Kommentar‘ type=’textarea‘ required=’1’/][/contact-form]
Dieser Beitrag ersetzt weder einen Arztbesuch, noch stellt er eine Behandlungsempfehlung dar. Er dient lediglich der Information.